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Wajana
Was eigenes von mir.
Vorrübergehender Arbeitstitel "Wajana"
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Ein dumpfes Geräusch riss Wajana aus ihren unruhigen Schlaf und ließ sie aufschrecken. Im Raum war es dunkel, man konnte kaum die Hand vor Augen sehen. Dennoch erkannte Wajana, das sich bereits der Morgentau über den Steinboden gelegt hatte und die Luft frischer war. Vorsichtig setzte die junge Nybla einen Fuß auf den eisigen Untergrund.
„Prinzessin Wajana, bitte lasst mich Euch helfen“.
Eine weiche und leise Frauenstimme ließ Wajana erneut zusammenfahren. Es war schwer in dieser Dunkelheit jemanden ausfindig zu machen. Und das obwohl Wajana, so wie alle anderen ihres Volkes, eigentlich ganz gut in der Dunkelheit zu kamen. Schließlich waren sie alle Kinder der Nacht. Doch etwas war anders. An dieser fortwährenden Dunkelheit. Sie war erdrückender, als das was die junge Nyblaprinzessin bisher gesehen hatte. Selbst ihr Vater, der König Vaioras, wollte ihr darüber keine weiteren Informationen geben und hatte sie und ihre Zofe Leeja vor gut zwei Mondläufen an diesen geheimen Ort gebracht. Doch der Mond schien nicht mehr.
„Herrin Wajana?“.
Die Stimme Leejas riss die junge Niebla erneut aus ihren Gedanken. So anmutig, wie es ihr eben möglich war, richtete sich Wajana auf und kniff konzentriert die Augen zusammen. Wenn sie sich genug konzentrierte, würde sie Leeja finden können. Sie könnte spüren, wo sich ihre Zofe und Freundin im Raum aufhielt.
„Leeja. Wie oft soll ich dir noch sagen das du mich nicht Herrin nennen sollst?“, fragte Wajana schließlich im gespielt gebieterischen Tonfall. Sie hatte es aufgegeben sie über den magischen Weg zu finden. Dazu waren ihre Fähigkeiten noch nicht reif genug.
„Es tut mir leid Waja. Aber alte Gewohnheiten lassen sich so schlecht ablegen“, entschuldigte sich die angesprochene Nybla und griff nach der Hand ihrer Freundin. Diese zuckte zusammen.
„Verzeih, ich hab dich wieder zuerst aufgespürt. Aber vielleicht schaffst du es ja morgen mich zu besiegen“. Lachend zog Leeja Wajana mit sich.
„Aber was bedeutet jetzt noch morgen?“, erwiderte die junge Prinzessin traurig und schlüpfte aus dem schmalen Ausgang der Höhle. „Jetzt, wo weder Mond noch Sonne scheint. Wo nur noch Dunkelheit herrscht und die schwarzen Schatten das Land meines Volkes beherrschen“.
Außerhalb der geheimen Höhle war es etwas heller. Der Himmel hatte die Farbe von einem dunklen Grau angenommen und nur ein heller Fleck zeugte davon, dass die Sonne doch noch existierte.
„Naja. Ich sollte es dir eigentlich nicht sagen, aber dein Vater war hier“, begann Leeja und drehte sich zu ihrer jungen Gefährtin um.
Diese starrte sie mit weit aufgerissen Augen hat. Selbst in diesem fahlen Licht, hatten ihre großen Augen die Farbe von reifen Kirschen und selbst ihre pechschwarzen Locken hatten einen seidigen Schimmer.
„Mein Vater? Warum hat man mich nicht wecken lassen? Ich hätte gern mit ihm gesprochen“, unterbrach Wajana die Nyblazofe und verschränkte schmollend die Arme vor der Brust.
Dabei raschelten die Ärmel ihres schwarzen Gewandes, was sie für gewöhnlich trug. Wajana hatte es abgelehnt, an diesem einsamen Ort etwas zu tragen, was ihrem Status besser entsprochen hätte. Schließlich bekam auch eine Nyblaprinzessin im geheimen Versteck im endlosen Wald, kein Besuch aus ihrem Heimatdorf.
„Er hat es mir streng untersagt dich zu wecken, liebste Wajana. Das musst du mir glauben. Er war gekommen um sich zu vergewissern das es dir gut geht und …, verlegen sah Leeja auf ihre nackten, schneeweißen Füße. … Außerdem wollte er sichergehen das du keine Dummheiten machst.“
Das war so ungefähr das Letzte was Wajana hatte hören wollen. Seid sie eine Jungnybla gewesen war, hatte man ihr eingeschärft immer überlegt zu handeln. Dabei hatte sie immer versucht eine gute Prinzessin und Tochter zu sein. Und als sich die Lage im Land verschlechterte, hatte sie heimlich dem Hohem Rat beigewohnt und mit angehört das es schlechter stand als gedacht, woraufhin man Wajana und ihre Zofe an einen geheimen Ort gebracht hatte.
„Ich mache keine Dummheiten. Das weiß er genau. Und wie soll man das an solch einem verlassenen Ort auch anstellen? Hier gibt es nichts, was man belauschen könnte oder wo man sich einen kleinen Spaß erlauben könnte. Naja. Spaß ist seid Mutters Verschwinden eh undenkbar geworden“.
Enttäuscht strich sich Wajana eine schwarze Locke hinter ihre spitzen Ohren.
„Der König hat es nicht verkraftet das Königin Tristanna von dieser Mission nie zurückkehrte“, erwiderte Leeja resigniert und reichte Wajana einen Krug Wasser.
„Sie war so überzeugt von dem, was in der alten Prophezeiung stand. Und an das was ihr die Sterne sagten. Deine Mutter hat sehr an diese andere Welt geglaubt und das sie unsere Rettung wäre“.
Traurig hielt die Nybla ihr Gesicht in das eiskalte Wasser und zählte in Gedanken bis zehn.
Leeja hatte Recht. Ihre Mutter hatte daran geglaubt. Und der Glaube hatte sie schließlich auf einen Weg geführt, von dem es kein Zurück mehr gab. Wajana konnte sich noch gut daran erinnern, wie Tristanna zu ihr gesagt hatte das alles gut werden würde. Das es diese andere Welt gäbe und das diese Welt das Licht zurückbringen würde. König Vaioras dagegen hatte mit mürrischem Gesicht daneben gestanden und unaufhörlich auf seine Gemahlin eingeredet. Er hatte sie nicht verlieren wollen, also hatte er sie gehen lassen. Und schließlich für immer verloren.
„Glaubst du denn an diese andere Welt?“, fragte Wajana schließlich Leeja und erkannte das blasse Gesicht schemenhaft in der Dunkelheit.
Einen kurzen Moment machte Leeja ein nachdenkliches Gesicht. Dann schüttelte sie langsam den Kopf.
„Ich will damit nicht sagen dass deine Mutter sich das alles eingebildet hat. Das es nie dieses Zeittor gegeben hat. Aber, es ist jetzt 4 Jahre her. Vier lange Jahre in denen du ohne deine Mutter leben musstest. Hätte sie es geschafft, wäre sie doch längst wieder zurückgekehrt oder nicht?“.
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